Bilanzpressekonferenz 2014

42 Millionen mehr Reisende in den Zügen der DB in Deutschland • Umsatz, Investitionen und Netto-Finanzschulden weitgehend stabil • Rückgang beim bereinigten EBIT • 35-Prozent-Ziel beim Anteil erneuerbarer Energien im Bahnstrom vorzeitig erreicht

(Frankfurt/Main|Berlin, 27. März 2014)  Erneut mehr Fahrgäste in den Zügen der Deutschen Bahn: Im Jahr 2013 erhöhte sich die Zahl der Reisenden nochmals gegenüber dem Vorjahr. Im Jahresverlauf beförderte die Deutsche Bahn im deutschen Schienenpersonenverkehr über zwei Milliarden Fahrgäste. Das bedeutet einen Zuwachs von 42 Millionen Fahrgästen. Getragen wurde diese positive Entwicklung vor allem von einem anhaltenden Wachstum im Nahverkehr. „Dieser Aufwärtstrend ist eine gute Nachricht im 20. Jahr der Bahnreform“, erklärte Vorstandsvorsitzender Dr. Rüdiger Grube bei der Vorstellung der Jahresbilanz 2013 in Frankfurt. Er wies darauf hin, dass die Zahlen bei den PKW-Neuzulassungen wie auch beim innerdeutschen Fluggastaufkommen rückläufig seien und folgerte: „Die allgemeinen Mobilitätstrends sprechen eindeutig für die Bahn.“

Zugleich wies Grube aber darauf hin, dass das vergangene Jahr für die Deutsche Bahn mit enormen Herausforderungen verbunden war: „Die Konjunktur verlief vielerorts schlechter als erwartet – das hat sich in unserem Transport- und Logistikgeschäft bemerkbar gemacht.“ Der Umsatz im Geschäftsjahr 2013 blieb mit 39,1 Milliarden Euro annähernd auf Vorjahresniveau (39,3 Milliarden Euro). Zusätzliche erhebliche Belastungen resultierten aus gestiegenen Faktorkosten, vor allem für Personal und Energie, sowie den Folgen des Hochwassers und zweier Sturmtiefs. Das bereinigte operative Ergebnis (EBIT bereinigt) ging um 472 Millionen Euro (-17,4 Prozent) auf 2,2 Milliarden Euro zurück. Kaum verändert waren die Netto-Investitionen, die im Jahr 2013 mit 3,4 Milliarden Euro um 75 Millionen Euro unter dem Wert des Vorjahres lagen. Die Netto-Finanzschulden blieben mit 16,4 Milliarden Euro konstant. Finanzvorstand Dr. Richard Lutz: „Keine Frage, die Zahlen sind nicht zufriedenstellend. Aktuelle Trends machen aber Hoffnung, dass es im Laufe dieses Jahres langsam wieder aufwärts geht.“

Auch wenn die Deutsche Bahn ihre wirtschaftlichen Ziele im Jahr 2013 nur teilweise erreichen konnte, gab es im Rahmen der Strategie DB2020 erfreuliche Fortschritte in den Dimensionen Top-Arbeitgeber und Umwelt-Vorreiter. Mehr als 11.000 Mitarbeiter wurden im abgelaufenen Jahr in Deutschland neu eingestellt, dazu kamen noch 4.000 neue Auszubildende und dual Studierende. Dr. Grube wertete diese Zahlen als Zeichen dafür, dass die Deutsche Bahn inzwischen weithin als attraktiver Arbeitgeber wahrgenommen werde. In Sachen Ökologie konnte Grube ebenfalls erfreuliche Fortschritte vermelden: „Wir hatten uns für 2020 vorgenommen, den Erneuerbare-Energien-Anteil im Bahnstrommix auf 35 Prozent zu steigern. Diese Zielmarke haben wir jetzt bereits Ende 2013 erreicht.“

Personenverkehr

Im Fernverkehr der Deutschen Bahn ging die Zahl der Reisenden nach einem deutlichen Plus im ersten Halbjahr 2013 in Folge mehrmonatiger Sperrungen und Fahrtzeitverlängerungen wegen des Hochwassers im zweiten Halbjahr deutlich zurück, so dass im Jahresverlauf mit 131 Millionen Fahrgästen die Zahl der Kunden des Vorjahres konstant blieb. Im deutschen Nah- und Regionalverkehr war der Trend zur Schiene ungebrochen. Hier lag somit der entscheidende Treiber für den neuerlichen Anstieg der Fahrgastzahlen in Deutschland.

Transport und Logistik

Die konjunkturbedingt rückläufige Transportnachfrage wirkte sich negativ auf die Entwicklung des Schienengüterverkehrs aus. So ging die Verkehrsleistung um 1,5 Prozent auf 104,3 Milliarden Tonnenkilometer zurück. Weiterhin uneinheitlich verlief die Entwicklung bei DB Schenker Logistics. Zwar erhöhte sich das Sendungsvolumen im europäischen Landverkehr leicht um 0,2 Prozent, doch das Luftfrachtvolumen sank geringfügig um 0,3 Prozent. Auch die Seefracht verzeichnete einen Rückgang um 0,7 Prozent. Dagegen meldete die Kontraktlogistik ein kräftiges Umsatzplus von 5,2 Prozent.

Infrastruktur

Die Trassennachfrage im Jahr 2013 war geringfügig rückläufig und lag bei 1,0 Milliarden Trassenkilometer. Die konzernexternen Bahnen konnten ihren Anteil um 2 Prozentpunkte auf nunmehr 24 Prozent steigern.

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