Rüdiger Grube: „Wirtschaftlicher Erfolg schafft Voraussetzung für noch kundenfreundlichere Bahn“ • Zahl der Reisenden gestiegen • BahnCard-Bestand so hoch wie noch nie • Netto-Investitionen plus 14,3 Prozent • Schwarze Zahlen in allen Geschäftsbereichen • EBIT legt auf 1,87 Mrd. Euro zu • DB zahlt wieder Erfolgsbeteiligung von 300 Euro pro Mitarbeiter
(Berlin, 31. März 2011) Die Deutsche Bahn AG hat die Finanz- und Wirtschaftskrise gestärkt überwunden und ist im Jahr 2010 wieder auf Wachstumskurs gefahren. Umsatz und Gewinn stiegen zweistellig, das Volumen der Netto Investitionen nahm signifikant zu und die Zahl der Reisenden erhöhte sich auf der Schiene um 42 Millionen Kunden. DB-Vorstandsvorsitzender Dr. Rüdiger Grube sagte am Donnerstag während der Bilanzpressekonferenz in Berlin: „Eine noch kundenfreundlichere Bahn ist in den nächsten Jahren unser erklärtes Ziel. Der wirtschaftliche Erfolg der DB schafft eine wesentliche Voraussetzung für mehr Service und Qualität.“ Die Mitarbeiter profitieren vom Aufschwung. Die DB zahlt für 155.000 anspruchsberechtigte Mitarbeiter in Deutschland wie im Vorjahr eine Erfolgsbeteiligung von jeweils 300 Euro.
Umsatz gestiegen
Der Umsatz des DB-Konzerns erhöhte sich 2010 gegenüber dem Vorjahr um 5,1 Milliarden Euro (+17,3 Prozent) auf 34,4 Milliarden Euro. Der Umsatz vergleichbar, also ohne Effekte aus Konsolidierungskreis- und Währungskursänderungen, erhöhte sich um 3,1 Milliarden Euro oder 10,6 Prozent auf 32,5 Milliarden Euro. Das bereinigte operative Ergebnis (EBIT bereinigt) liegt mit knapp 1,9 Milliarden Euro um 181 Millionen Euro (+10,7 Prozent) über dem Ergebnis 2009. Zugleich erhöhte die DB ihre Netto-Investitionen um 14,3 Prozent oder 259 Millionen Euro auf 2,07 Milliarden Euro. Im Jahr 2010 konnte die DB in allen relevanten Märkten wieder deutliche Volumenzuwächse erzielen. Das gilt vor allem für den Schienengüterverkehr und die weltweiten Transport- und Logistikaktivitäten, die im Vorjahr teilweise deutliche Rückgänge zu verzeichnen hatten.
Im Jahr 2010 konnte der DB-Konzern seine Nettoverschuldung um rund 1 Milliarde Euro zurückführen. Durch den Erwerb der britischen Arriva erhöhte sich die Nettoverschuldung zum Jahresende erwartungsgemäß. Sie wird im Konzern per 31. Dezember mit 16,9 Milliarden Euro ausgewiesen und stieg damit um 1,9 Milliarden Euro gegenüber dem Vorjahr. Finanzvorstand Dr. Richard Lutz: „Alle Geschäftsfelder schreiben wieder schwarze Zahlen. Auch wenn wir beim Gewinn das Niveau vor der Krise noch nicht wieder erreicht haben, so ist der Aufwärtstrend nachhaltig. Wir sind auf dem richtigen Weg.“
Mehr Fahrgäste im Personenverkehr
Die Zahl der beförderten Fahrgäste auf der Schiene erhöhte sich 2010 trotz weiter bestehender Fahrzeugprobleme gegenüber dem Vorjahr deutlich um 42 Millionen Reisende (+2,2 Prozent) auf 1,95 Milliarden und lag damit sogar über den Zahlen aus dem Rekordjahr 2008. Der Zuwachs im Fernverkehr lag dabei mit einem Plus von 2,4 Prozent über dem von DB Regio, wo 2,2 Prozent mehr Fahrgäste auf der Schiene gezählt wurden. Fahrgastzahlen von Arriva sind darin nicht enthalten. Die Verkehrsleistung im Schienenpersonenverkehr erhöhte sich um 2,4 Prozent auf 78,6 Milliarden Personenkilometer. Die Zahl der BahnCards erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahr um 5,2 Prozent und lag zum Jahresende 2010 bei 4,3 Millionen Karten.
Transport und Logistik: Kräftige Zuwächse nach dem Einbruch
Das Leistungsvolumen im Geschäftsfeld DB Schenker Rail stieg kräftig an. Insgesamt konnte die Verkehrsleistung um 12,6 Prozent auf 105,8 Milliarden Tonnenkilometer gesteigert werden. Die Menge der beförderten Güter erhöhte sich um 21,8 Prozent auf 415,4 Millionen Tonnen. Auch die Auslastung der Züge konnte um 3,8 Prozent gesteigert werden. Der Gesamtumsatz stieg um 13,0 Prozent.
Durchweg positiv in allen Sparten und Regionen war die Entwicklung im Geschäftsfeld DB Schenker Logistics. Getrieben vor allem durch die starke wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland und im asiatischen Raum gab es deutliche Zuwächse bei Umsatz und Ergebnis. So nahm die Zahl der Sendungen im europäischen Landverkehr um 15,4 Prozent zu. Das Volumen bei der Luftfracht erhöhte sich um 18,7 Prozent, das Seefrachtvolumen stieg um 15,7 Prozent, die Kontraktlogistik legte im Umsatz um 13,7 Prozent zu. Der Gesamtumsatz des Geschäftsfeldes erhöhte sich insgesamt um 26,7 Prozent. Infrastruktur:
Wieder mehr Verkehr auf der Schiene
Die konjunkturelle Erholung sorgte im Jahr 2010 wieder für mehr Verkehr auf dem Schienennetz. Die Betriebsleistung bei DB Netze Fahrweg erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr um 3,1 Prozent oder 31 Millionen Trassenkilometer (Trkm) auf 1.032 Millionen Trkm. Der Anteil der konzernexternen Bahnen beträgt rund 19 Prozent und stieg um 14,6 Prozent. Bei der Zahl der Stationshalte gab es 2010 eine Zunahme von 0,3 Prozent.