DB-Konzern 2019: Erstmals über 150 Millionen Reisende im Fernverkehr • DB Regio mit erfolgreicher Trendwende • Investitionsoffensive - vor allem bei DB Netze - ausgebaut

Umsatz gestiegen • Gewinn gesunken • DB-Chef Richard Lutz: „Zukunftsausgaben haben in den nächsten Jahren Vorrang, was sich in niedrigeren Ergebnissen widerspiegeln wird“ • Auswirkungen der Corona-Krise noch nicht absehbar

(Berlin, 26. März 2020) Mit rund 151 Millionen Reisenden bei DB Fernverkehr hat der Deutsche Bahn Konzern (DB-Konzern) einen neuen Fahrgastrekord erzielt und damit erstmals die Marke von 150 Millionen Reisenden überschritten. Im Vergleich zum bereits starken Vorjahr nutzten 2019 nochmals 1,9 Prozent oder 2,8 Millionen Reisende mehr die ICE- und Intercity-Züge des DB-Konzerns – der fünfte Anstieg in Folge. Der bereinigte Umsatz des DB-Konzerns wuchs 2019 um knapp ein Prozent auf 44,4 Milliarden Euro. Mit Spitzenausgaben für Schienennetz, Bahnhöfe und Züge baute der DB-Konzern die größte Investitionsoffensive seiner Geschichte aus. Das operative Ergebnis (EBIT bereinigt) sank gegenüber dem Vorjahr infolge hoher Zukunftsausgaben um 13 Prozent auf 1,8 Milliarden Euro.

Ziel sei es, „die Leistungsfähigkeit der Eisenbahn in Deutschland substanziell zu steigern“, erklärte Dr. Richard Lutz, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bahn, zur Bilanz des Geschäftsjahres 2019: „Zukunftsausgaben haben in den nächsten Jahren Vorrang, was sich mittelfristig in niedrigeren Ergebnissen widerspiegeln wird.“

Positive Fahrgastzahlen bestätigten den mit der Strategie Starke Schiene eingeschlagenen Kurs. So steigerte auch DB Regio in Deutschland2019 die Zahl der Reisenden auf der Schiene um 1,6 Prozent auf knapp zwei Milliarden Fahrgäste. „Wir sehen klare Anzeichen für eine Verkehrsverlagerung auf die klimafreundliche Schiene“, bilanzierte Lutz.

Bei der Verkehrsleistung im Schienenpersonenverkehr legte der DB-Konzern 2019 gegenüber dem Vorjahr insgesamt um 695 Millionen auf 98,4 Milliarden Personenkilometer zu. DB Regio konnte 2019 erstmals wieder seinen saldierten Auftragsbestand vergrößern. Das heißt: die von Wettbewerbern für künftige Verkehre gewonnenen Zugkilometer waren höher als die verlorenen Anteile.

Die Betriebsleistung auf dem Schienennetz nahm 2019 erneut zu. Die Nachfrage erhöhte sich um 0,4 Prozent auf 1,09 Milliarden Trassenkilometer. Der Anteil DB-konzernexterner Bahnen kletterte auf 33,8 Prozent (2018: 32,2 Prozent).

Deutlich gestiegen sind 2019 die Netto-Investitionen. Sie legten gegenüber 2018 um 41 Prozent auf 5,6 Milliarden Euro zu – ein neuer Spitzenwert, auch wenn er aufgrund einer geänderten Bilanzierungsweise (IFRS 16) nur bedingt mit den Vorjahreszahlen vergleichbar ist. Auch die Brutto-Investitionen, vor allem in die Infrastruktur, wurden ausgebaut. Der Großteil aller Mittel fließt weiterhin in den Aus- und Umbau in Deutschland: für mehr Qualität und Zuverlässigkeit, neue Züge und zusätzliches Personal.

Die Netto-Finanzschulden entwickelten sich mit 24,2 Milliarden Euro etwas besser als erwartet und blieben damit unterhalb der mit dem Bund vereinbarten Verschuldungsgrenze.

Finanzvorstand Dr. Levin Holle: „Unsere Aufgabe ist es, trotz sehr hoher Investitionen und zusätzlicher Belastungen durch die Corona-Pandemie weiterhin die finanzielle Stabilität der DB sicherzustellen.“ Die negativen wirtschaftlichen Auswirkungen der globalen Corona-Krise sind in ihrer genauen Höhe derzeit noch nicht absehbar.

Logistik und Güterverkehr

DB Schenker erzielte 2019 mit einem operativen Ergebnis in Höhe von 538 Millionen Euro den dritten Rekord in Folge. Mit Ausnahme der Luftfracht, die branchenweit Rückgänge verzeichnete, legten alle Sparten in der Leistung zu. Die europäische Nahverkehrstochter DB Arriva hat sich in einem von starkem Wettbewerb geprägten Umfeld 2019 beim operativen Ergebnis leicht unterhalb des Vorjahresniveaus entwickelt.

Die Verkehrsleistung bei DB Cargo sank um 3,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Weil die Nachfrage in konjunkturabhängigen Branchen wie Stahl und Automobil zurückgeht, ist davon auszugehen, dass ein nachhaltiges Wachstum des Schienengüterverkehrs trotz aller Kraftanstrengungen noch einige Zeit brauchen wird.

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