(Berlin, 22. März 2018) Rekordumsatz, Gewinn-Plus und erneut mehr Fahrgäste bei DB Fernverkehr: Die Deutsche Bahn hat 2017 ihre wirtschaftlichen Ziele erreicht. „Wir haben Wort gehalten und geliefert. Die erfreulichen Zahlen können jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass wir bei Qualität und Pünktlichkeit nachlegen müssen“, zog der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bahn AG, Dr. Richard Lutz, für das Geschäftsjahr 2017 heute in Berlin Bilanz.
Im Schienenpersonenfernverkehr ist die Zahl der Passagiere im Vergleich zum Vorjahr um 3,2 Millionen gestiegen. Über 142 Millionen Fahrgäste (im Vorjahr: 139 Millionen) reisten in den Zügen von DB Fernverkehr (+2,3 Prozent). Der dritte Fahrgastrekord in Folge sei nicht nur eine neuerliche Bestmarke, sondern „eine gute Nachricht für den Klimaschutz“, so Lutz weiter. Auch europaweit ging die Zahl aller Reisenden in den Zügen und Bussen des DB-Konzerns signifikant nach oben – um 5,3 Prozent auf knapp 4,7 Milliarden Reisende.
Erfreulich entwickelte sich die Verkehrsleistung im Schienenpersonenverkehr (ohne DB Arriva). Die Verkehrsleistung bei DB Regio stieg auf 41,9 Milliarden Personenkilometer (+2,6 Prozent). DB Regio hat sich 2017 gut im deutschen Regionalverkehrsmarkt behauptet und 74 Prozent der neu vergebenen Leistungen gewonnen. DB Fernverkehr verzeichnete eine Zunahme um 2,6 Prozent auf 40,5 Milliarden Personenkilometer.
Der bereinigte Umsatz des DB-Konzerns kletterte um 5,2 Prozent auf 42,7 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis (EBIT bereinigt) stieg um 10,6 Prozent auf 2,15 Milliarden Euro. Für das Jahr 2018 erwartet der DB-Konzern einen Umsatz in Höhe von rund 44 Milliarden Euro sowie ein bereinigtes EBIT von mindestens 2,2 Milliarden Euro. Treiber für die positive finanzielle Entwicklung waren 2017 im Wesentlichen DB Fernverkehr und DB Netze Fahrweg sowie die internationalen Geschäftsfelder. DB Schenker erzielte einen Rekordumsatz von 16,4 Milliarden Euro, DB Arriva erwirtschaftete 5,3 Milliarden Euro Umsatz.
Die Brutto-Investitionen stiegen 2017 um 954 Millionen Euro (+10,0 Prozent) auf 10,4 Milliarden Euro. Die Netto-Finanzschulden haben sich per 31. Dezember 2017 im Vergleich zum Vorjahresende um rund 1 Milliarde Euro auf 18,6 Milliarden Euro erhöht. Dieser Anstieg resultierte unter anderem aus einem höheren Mittelbedarf für Investitionen, wie zum Beispiel in neue ICE-4-Züge.
Lagezentrum Pünktlichkeit
Der DB-Konzern hält an seinen Pünktlichkeitszielen für 2018 fest – bei DB Fernverkehr sind es 82 Prozent. Dafür werden die Anstrengungen für mehr Qualität und Service intensiviert, beispielsweise indem das mehrjährige Qualitätsprogramm „Zukunft Bahn“ verstärkt wird. Nach guten Erfahrungen mit dem Lagezentrum Bau wird ein Lagezentrum Pünktlichkeit aufgebaut, um ähnliche Verbesserungen wie beim Baustellenmanagement zu erreichen.
Die Betriebsleistung auf dem deutschen Schienennetz hat leicht um 0,5 Prozent zugelegt. Noch nie waren mehr Züge auf dem Netz unterwegs. Dabei ist der Anteil konzernexterner Eisenbahnverkehrsunternehmen auf 30,9 Prozent gestiegen. Der DB-Konzern treibt gemeinsam mit der Branche den Ausbau der Kapazitäten im Schienennetz weiter voran. Dem Programm „Digitale Schiene Deutschland“ fällt hierbei eine Schlüsselrolle zu.
Güterverkehr- und Logistikgeschäft
DB Schenker ist 2017 in allen Bereichen gewachsen: im europäischen Landverkehr um 0,8 Prozent (Sendungen), in der Kontraktlogistik um 4,8 Prozent (Umsatz) und besonders deutlich wuchsen die Volumina in der Luft- und Seefracht (10,3 Prozent beziehungsweise 8,1 Prozent).
Im Schienengüterverkehr ist die Verkehrsleistung 2017 um 2,3 Prozent gesunken. Dennoch ist der DB-Vorstand zuversichtlich, dass DB Cargo künftig auf dem richtigen Weg zu mehr Wachstum ist. So sollen bis 2022 bis zu 100 neue Mehrsystemloks und rund 4.000 moderne Güterwagen zusätzlich beschafft werden. Mit dem Masterplan Schienengüterverkehr des Bundes und der damit verbundenen Trassenpreissenkung sind wichtige Verbesserungen für die Wettbewerbsfähigkeit im Güterverkehr beschlossen worden.