Deutsche Bahn schließt Arriva-Übernahme ab

DB im europäischen Personenverkehr mit Arriva führend ++ Grube: „Wettbewerbsposition nutzt allen: Kunden, Bestellern, Mitarbeitern und dem Eigentümer“ ++ Weiterführung von Arriva als eigenständige 100%ige Tochtergesellschaft der DB UK Holding

(Berlin, 27. August 2010)   Nach den am 24. und 26. August erfolgten gerichtlichen Feststellungsbeschlüssen ist das Übernahmeangebot der Deutschen Bahn für 100 Prozent der Anteile an Arriva plc am heutigen Tag wirksam geworden. Die Börsennotierung des Unternehmens wird am 31. August 2010 um 8 Uhr beendet. Arriva wird danach als eigen­ständige 100-prozentige Tochtergesellschaft der DB UK Holding Limited weitergeführt.

„Der heutige Tag stellt einen Meilenstein für den Personenverkehr der Deutschen Bahn dar, denn von nun an bieten wir Mobilität in einer europä­ischen Dimension“, sagte der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bahn AG, Dr. Rüdiger Grube. „Arriva wird künftig etwa zehn Prozent zum Gesamt­geschäft der DB beitragen. Das macht uns nicht nur zu einem führenden Unternehmen im europäischen Personenverkehr, sondern schafft auch eine echte Wachstumsperspek­tive, von der alle Seiten profitieren: Kunden, Besteller, Mitarbeiter und unser Eigentümer.“

Von der bisherigen marginalen Position bei den Auslandsumsätzen im Personenverkehr rückt die DB jetzt zu den Topunternehmen in Europa auf und nimmt im gesamten Personenverkehrsgeschäft eine Spitzenposition ein. Die mehr als 42.000 Mitarbeiter von Arriva (inklusive bisherigem Deutschland­geschäft) erwirtschafteten in 2009 Umsätze in Höhe von rund 3,8 Mrd. Euro. Damit ist Arriva einer der größten privaten Regional­verkehrs­betreiber in Europa. Außer im Heimatmarkt Großbritannien ist das Unternehmen mit Bus- und Bahnverkehren in elf weiteren europäischen Ländern präsent. „Wir freuen uns sehr auf die engagierten und erfolgreichen neuen Kollegen und heißen sie herzlich willkommen“, sagt Ulrich Homburg, DB-Vorstand Personenverkehr. „Nicht nur die Logistik ist heute weltumspannend organisiert, auch die Reiseketten unserer Kunden enden nicht mehr an Deutschlands Grenzen. Deswegen ist die große Erfahrung von Arriva im europäischen Personenverkehr ein echter Gewinn für uns.“ Unter dem Dach von Arriva bündelt die DB künftig alle Nahverkehrsaktivitäten außerhalb Deutschlands.

 „Bei aller Freude über die neuen Wachstumschancen in Europa: Unser Haupt­augenmerk bleibt das Brot- und Buttergeschäft im deutschen Heimatmarkt. Hier wollen wir auch weiterhin als führender Mobilitätsdienstleister überzeugen und daher machen wir auch bei unseren vier Initiativen – Kunde & Qualität, Technik, Investitionen und Markt – keine Abstriche“, so Grube weiter.

Das Geschäft von Arriva in Deutschland wird gemäß den Zusagen gegenüber der EU-Kommission in den nächsten Monaten im Paket verkauft. Die DB geht von einer großen Anzahl von strategischen und Finanzinvestoren aus, die in dem unter Aufsicht der EU-Kommission stattfindenden Verkaufsprozess eine maßgebliche Rolle spielen werden. Dies spiegelt auch die bisherige Markt­resonanz wider. Bis zum Verkauf bleiben die Geschäftsaktivitäten von DB und Arriva in Deutschland strikt getrennt. Dazu wurde eine Informationssperre zwischen beiden Unternehmen errichtet. Arriva erzielte im Jahr 2009 mit rund 3.100 Mit­arbeitern in Deutschland etwa 450 Millionen Euro Umsatz.

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